Die Notfallversorgung in der Stadt Springe wirft zunehmend Fragen auf – insbesondere seit der Schließung des Springer Krankenhauses im Jahr 2015, erklärt die CDU-Fraktion Region Hannover. Seither seien Notfalltransporte auf Kliniken außerhalb des Stadtgebiets angewiesen.
Laut einer Anfrage des Regionsabgeordneten Bernward Schlossarek, Vorsitzender der CDU-Regionsfraktion, wurden im Jahr 2024 bereits über 63 Prozent der Springer Notfälle nicht in ein Krankenhaus in der Region Hannover eingeliefert. Besonders gravierend sei, dass das nächstgelegene Klinikum in Gehrden immer weniger Notfallpatienten aus Springe aufnehme – (2019: 1188, 2020: 1000, 2021: 922, 2022: 782) 2023 waren es noch 696, 2024 nur noch 430 Fälle.
Stattdessen fahren die Rettungswagen zunehmend nach Hameln oder Hildesheim. Das Sana Klinikum Hameln ist mittlerweile das am häufigsten angefahrene Zielkrankenhaus im benachbarten Landkreis Hameln-Pyrmont. Allein im Jahr 2024 gab es 936 (2019: 537) Rettungszuweisungen aus der Region.
„Ohne das Sana Klinikum in Hameln wäre die Notfallversorgung in Springe extrem angespannt. Das Klinikum Gehrden, eigentlich der nächstgelegene Versorger für Springe, ist relativ oft abgemeldet und nur noch selten ein Zielkrankenhaus. Die langen Transportwege binden aber unsere Rettungswagen oft über Stunden und gefährden die Versorgung vor Ort. Die Menschen in unserer Region haben ein Recht auf schnelle, sichere und wohnortnahe Notfallversorgung. Die jetzt vorliegenden Zahlen zeigen deutlich: Unsere Warnungen vor Versorgungslücken sind Realität geworden“, kritisiert Bernward Schlossarek. „Auch die Angehörigen der Patienten dürfen nicht vergessen werden. Je weiter das Krankenhaus vom Wohnort entfernt liegt, desto schwieriger gestaltet sich die Anreise für jene, die für den Heilungsprozess der Patienten so wichtige Unterstützung leisten“, gibt Schlossarek zu bedenken.
Die CDU kritisiert, dass die nach der Schließung des Krankenhauses Springe vor zehn Jahren angekündigte Erweiterung der Notaufnahmekapazitäten in der südlichen Region noch immer nicht umgesetzt wurde. „Die Verantwortlichen dürfen die Probleme nicht länger aussitzen. Wir brauchen endlich Taten, um die Versorgung in Springe nachhaltig zu verbessern“, so Schlossarek abschließend.
Die CDU fordert die Region Hannover daher auf, kurzfristig Maßnahmen zur Entlastung der Rettungsdienste und eine Offenlegung der Abmeldedaten des Klinikums Gehrden bei der Regionsleitstelle offenzulegen. Weiterhin muss die Regionsverwaltung mittelfristig eine Strategie vorlegen, wie Springe wieder besser in die regionale Notfallversorgung integriert wird.