Am 9. November versammeln wir uns jedes Jahr, um der dunkelsten Nacht der deutschen Geschichte zu gedenken: der Reichspogromnacht von 1938. Auch in diesem Jahr folgten zahlreiche Eldagser Bürgerinnen und Bürger unserer Einladung zum jüdischen Denkmal an der ehemaligen Synagoge – und setzten gemeinsam ein starkes Zeichen gegen das Vergessen.
Ein Meer aus Lichtern und die Macht der Erinnerung
Es war uns ein besonderes Anliegen, alle aufzurufen, ein kleines Licht oder eine Kerze mitzubringen. Das Ergebnis war zutiefst bewegend: Ein Meer aus Lichtern erstrahlte am Gedenkstein und symbolisierte unsere Solidarität mit den Opfern und deren Nachkommen.
Die Gedenkstunde wurde vom Ortsbürgermeister Karl-Heinrich Rohlf eröffnet. Er verdeutlichte in seiner kurzen Ansprache, dass die nationalsozialistische Gewalt nicht nur ein abstraktes Ereignis war, sondern auch hier, in Eldagsen, durch die SS stattfand.
Pastor Schultheiss fesselte die Zuhörer anschließend mit einer sehr persönlichen Rede. Er gewährte tiefe Einblicke in das frühere jüdische Leben in Eldagsen und beleuchtete das einst friedliche Miteinander, das durch Hass und Gewalt brutal zerstört wurde. Diese lokalen Erinnerungen machen die Geschichte greifbar und mahnen uns zur Wachsamkeit.
Nach der Niederlegung unseres Gestecks herrschte eine Minute des stillen Gedenkens. Es war ein Moment der Besinnung, der uns alle daran erinnerte: Die Verantwortung für Demokratie, Toleranz und Menschenwürde beginnt bei jedem Einzelnen von uns.
Zum Schluss sangen wir gemeinsam das jüdische Friedenslied „Shalom aleichem“ – ein Wunsch und ein Schwur zugleich, dass Friede und Respekt in unserer Stadt Eldagsen immer die Oberhand behalten werden.
Wir danken allen Teilnehmenden für ihr Kommen und ihr klares Bekenntnis.
